Sehr geehrte Damen und Herren,

wie Sie sicher aus den Medien erfahren haben, werde ich am 28. August vom Amt des Ministerpräsidenten zurücktreten. Deshalb wird es mir künftig nicht mehr möglich sein, Ihre Fragen an dieser Stelle zu beantworten. Der Bürgerdialog über das Onlineportal direktzu.de hat in den zurückliegenden Jahren eine Vielzahl von Anliegen und Problemen von Ihnen, den Bürgerinnen und Bürgern, thematisiert. Ich habe mich über die anhaltende Resonanz sehr gefreut. Sie dokumentierte Ihr Interesse am Lebensumfeld, aber auch an politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Fragen. Das Portal war für mich wichtiger Anzeiger, welche Sorgen, Probleme oder Anliegen die Menschen im Land bewegen. Es bot die Möglichkeit, politische Bewertungen aus der brandenburgischen Bevölkerung ungefiltert und direkt zu erfahren. Und ebenso offen und geradeheraus habe ich mich stets um Antwort bemüht. Für mich war darüber hinaus entscheidend, dass das Voting-Verfahren den öffentlichen Diskurs bei uns im Land befördert. Fragesteller und auch ich wussten dadurch: Das interessiert Viele!

Ich bedanke mich bei Ihnen für Ihr Vertrauen und die vielen interessanten Fragen und Einschätzungen.

Herzlichst

Ihr

Matthias Platzeck

Archiviert
Autor Heike Zarbock am 21. August 2009
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Soziales

Verdienstkreuz – Erwerbsminderungsrente – Insolvenz

Versteigerung Bundesverdienstkreuz-zum Lebenserhalt!!!
Mein Mann Michael( 58) und ich (54) waren seit 1991 im Verein Hilfe für Kinder aus Tschernobyl. Die Kinder machten im Sommer 4 Wochen Urlaub bei Familien und im Februar machten wir immer vom Verein aus eine Paketaktion nach Gomel. Für diese ehrenamtliche Tätigkeit bekam ich am 05.12.2003 in Bonn das Verdienstkreuz am Bande.
Solange wir konnten, halfen wir anderen, denen es schlechter ging. Im Oktober 2005 hatte mein Mann in Österreich, wo er arbeitete, auf dem Weg zwischen Büro und Baustelle einen Verkehrsunfall. Mein Mann saß auf der Beifahrerseite hinten, als ein anderes Auto ungebremst auf den verkehrsbedingt haltenden Pkw auffuhr. Seitdem hat mein Mann 8 Bandscheibenvorfälle, Nervenentzündungen, kann seine linke Hand kaum benutzen (er ist Linkshänder), kann vor Schmerzen Nachts kaum mehr als 2 Stunden im Stück schlafen. Als anerkannter Arbeitsunfall galt nur das Schleudertrauma. Alles andere hätte er, über 50 und seit über 40 Jahren auf den Bau, sowieso bekommen auch ohne Unfall.
Laut Gutachter soll er in klimatisierten Räumen arbeiten, kann nicht mehr als 2,5 kg längere Zeit heben, soll nicht höher als 1m steigen, nicht nach oben sehen, nicht mehr als 30min Autofahren und nach 15 min sitzen 15 min stehen oder gehen.
Er muss täglich mindestens 15 Tabletten nehmen, hauptsächlich starke Schmerzmittel und Antidepressiva.
Aber er kann 8 std. täglich in Früh- oder Spätschicht ohne zusätzliche Pausen arbeiten. Sein behandelnder Orthopäde schreibt ihn seit 11/2007 durchweg krank, da dieser es nicht verantworten kann ihn gesund zu schreiben. Alle 3 - 4 Wochen gibt es 3 - 4 Spritzen in die Wirbelsäule. Die Wirkung ist nur sehr kurzfristig. Die Rentenversicherung stempelt ihn als Simulant ab.
Geld bekommt er keins mehr, da ich 170,- € zu viel verdiene.
Alles Geld, was wir in den letzten Jahren verdient haben ging in ein älteres Haus, das wir 1998 gekauft hatten - Ersparnisse = 0. jetzt reicht mein Einkommen neben Krediten und Festkosten nicht mal mehr um etwas zu essen zu kaufen. Wir sind bei der Schuldnerberatung und Blickrichtung ist Insolvenz. Seit 01/2007 liegt unsere Klage auf Erwerbsminderungsrente beim Sozialgericht Frankfurt (O).
Ich möchte meinen Orden, den ich für ehrenamtliche Tätigkeit Bedürftigen gegenüber von Herrn Rau überreicht bekam, versteigern oder verkaufen, da der in Not geratene Mensch in diesem Staat nichts wert ist. Vielleicht reicht das Geld dann für etwas Brot und die Stromrechnung. Verzockten Banken, Firmen usw. wird vom Staat mit unseren Steuergeldern geholfen, dem kleinen Mann, der unverschuldet in Not gerät, werden dagegen Kredite gekündigt und Hilfen versagt. Selbst solche Sachen wie Anspruch auf Erwerbsminderungsrente werden versagt, Hauptsache man hat sein Leben lang in die Kasse eingezahlt.
Lieber Matthias Platzeck, wir sind so verzweifelt, dass ich nicht mehr weiß wie es weiter gehen soll.
Bitte helfen Sie uns!
Vielen Dank
Heike Zarbock

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