Sehr geehrte Damen und Herren,

wie Sie sicher aus den Medien erfahren haben, werde ich am 28. August vom Amt des Ministerpräsidenten zurücktreten. Deshalb wird es mir künftig nicht mehr möglich sein, Ihre Fragen an dieser Stelle zu beantworten. Der Bürgerdialog über das Onlineportal direktzu.de hat in den zurückliegenden Jahren eine Vielzahl von Anliegen und Problemen von Ihnen, den Bürgerinnen und Bürgern, thematisiert. Ich habe mich über die anhaltende Resonanz sehr gefreut. Sie dokumentierte Ihr Interesse am Lebensumfeld, aber auch an politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Fragen. Das Portal war für mich wichtiger Anzeiger, welche Sorgen, Probleme oder Anliegen die Menschen im Land bewegen. Es bot die Möglichkeit, politische Bewertungen aus der brandenburgischen Bevölkerung ungefiltert und direkt zu erfahren. Und ebenso offen und geradeheraus habe ich mich stets um Antwort bemüht. Für mich war darüber hinaus entscheidend, dass das Voting-Verfahren den öffentlichen Diskurs bei uns im Land befördert. Fragesteller und auch ich wussten dadurch: Das interessiert Viele!

Ich bedanke mich bei Ihnen für Ihr Vertrauen und die vielen interessanten Fragen und Einschätzungen.

Herzlichst

Ihr

Matthias Platzeck

Beantwortet
Autor Manja Raucke am 26. Juli 2007
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Soziales

Gleichheit bei Semestertickets

Sehr geehrter Herr Platzeck,

mir ist aufgefallen, dass Kommilitonen von Brandenburgischen Universitäten und Fachhochschulen häufig Semestertickets erhalten, die nicht nur in (ganz!) Brandenburg sondern auch in Berlin (alle Zonen!) gültig sind.

Wäre es da nicht nur gerecht, wenn auch Semestertickets von Berliner Unis in ganz Brandenburg (samt Innenstädten) gültig wären?

Mit freundlichen Grüßen,
Manja Raucke

+151

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Antwort
von Matthias Platzeck am 05. November 2007
Matthias Platzeck

Sehr geehrte Frau Rauke,

nicht nur über den Preis, auch über die unterschiedlichen Geltungsbereiche der Semestertickets in Berlin und Brandenburg wird seit Jahren in zahlreichen Foren sowie an Universitäten und Hochschulen kontrovers diskutiert. Dass der Wunsch besteht, gleiche Bedingungen für die Studierenden der Länder Brandenburg und Berlin zu schaffen, ist nachvollziehbar. Aber: Die Verhandlungen über Ausgestaltung und Geltungsbereich eines Semestertickets sind eine originäre Angelegenheit der jeweiligen Studentenvertretungen der Länder mit den Verkehrsbetrieben. Das Ergebnis dieser Verhandlungen muss also nicht zwingend gleich sein.

So wurde den Studenten in Berlin das sogenannte Berliner Modell zur Urabstimmung vorgelegt. Mit einer großen Mehrheit stimmten die Berliner Studierenden für das Angebot des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg (VBB) über ein Semesterticket für den Bereich ABC. Dies hat einen guten Grund. Von den rund 140.000 Studenten an Berliner Hochschulen wohnen nur etwa 3.000 außerhalb des ABC-Gebietes. Daher bestand für ein verbundweites Semesterticket kein Bedarf. Dennoch hat der VBB ein verbilligtes Zusatzticket für die außerhalb des Verkehrsbereiches ABC wohnenden Studenten aufgelegt.

Im Land Brandenburg haben wir eine völlig andere Ausgangssituation. Zum einen ist der Anteil der Studenten, die die Angebote des öffentlichen Personennahverkehrs in Anspruch nehmen, viel kleiner als in Berlin. Das hat natürlich Auswirkungen auf die Kalkulation des VBB. Zum anderen haben die Brandenburger Hochschulen - mit entsprechendem Mandat - überwiegend über ein verbundweites Ticket mit dem VBB verhandelt.

Insofern sind aufgrund der unterschiedlichen Ausgangsbedingungen die ÖPNV-Angebote und damit auch die Semestertickets für Studierende der beiden Bundesländer kaum vergleichbar. Ich kann Ihnen deshalb nur empfehlen, Ihren Vorschlag bei der zuständigen Studentenvertretung vorzutragen.

Viel Erfolg im Studium wünscht

Matthias Platzeck