Sehr geehrte Damen und Herren,

wie Sie sicher aus den Medien erfahren haben, werde ich am 28. August vom Amt des Ministerpräsidenten zurücktreten. Deshalb wird es mir künftig nicht mehr möglich sein, Ihre Fragen an dieser Stelle zu beantworten. Der Bürgerdialog über das Onlineportal direktzu.de hat in den zurückliegenden Jahren eine Vielzahl von Anliegen und Problemen von Ihnen, den Bürgerinnen und Bürgern, thematisiert. Ich habe mich über die anhaltende Resonanz sehr gefreut. Sie dokumentierte Ihr Interesse am Lebensumfeld, aber auch an politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Fragen. Das Portal war für mich wichtiger Anzeiger, welche Sorgen, Probleme oder Anliegen die Menschen im Land bewegen. Es bot die Möglichkeit, politische Bewertungen aus der brandenburgischen Bevölkerung ungefiltert und direkt zu erfahren. Und ebenso offen und geradeheraus habe ich mich stets um Antwort bemüht. Für mich war darüber hinaus entscheidend, dass das Voting-Verfahren den öffentlichen Diskurs bei uns im Land befördert. Fragesteller und auch ich wussten dadurch: Das interessiert Viele!

Ich bedanke mich bei Ihnen für Ihr Vertrauen und die vielen interessanten Fragen und Einschätzungen.

Herzlichst

Ihr

Matthias Platzeck

Beantwortet
Autor Antje Kotowski am 28. Juni 2012
7711 Leser · 216 Stimmen (-16 / +200) · 0 Kommentare

Bildung

Nichtschülerprüfung OSZ Teltow-Fläming

Sehr geehrter Herr Platzeck,

Ich wende mich mit diesem Schreiben an Sie, da ich und 17 weitere Teilnehmer, angehende staatlich anerkannter Erzieher/-innen, auf die Nichtschülerprüfung vorbereitet wurden und alle Teilnehmer dieser Qualifizierungsmaßnahme, nicht bestanden haben. Dieses Ergebnis zweifel ich an und bitte um Ihre Unterstützung zu Klärung des Sachverhaltes.

An einem privaten, schulischen Träger, habe ich einen 1jährigen-vollzeit Vorbereitungskurs auf die Nichtschülerprüfung (NSP) zur staatlich anerkannten Erzieherin absolviert. Die 1jährige Ausbildung hat mich sehr viel Kraft und Nerven gekostet. Vorab habe ich 6 Monate darum gekämpft, einen Bildungsgutschein von der Agentur für Arbeit (AA) zu bekommen. Psychologische Tests, durch die AA ergaben, dass ich für den Beruf der Erzieherin geeignet bin. Ich selber wünsche mir sehr, in diesem Beruf zu arbeiten.

Laut Festlegungen des Staatlichen Schulamtes Perleberg erfolgte die Prüfungsabnahme am Oberstufenzentrum (OSZ) Teltow-Fläming.
Wut, Verzweiflung und existenzielle Ängste traten nach den schriftlichen Prüfungen am Oberstufenzentrum auf, als die Noten via Post zugesandt wurden. 100% sind durchgefallen, das ist unglaublich. 1/3 von uns, mich eingeschlossen, hatten Arbeitsverträge, die an eine staatliche Anerkennung des Erzieherberufes geknüpft waren, diese sind natürlich geplatzt.

Dieser 1jährige Vollzeitvorbereitungskurs wurde durch Steuergelder finanziert.

Die 100%ige Durchfallquote und die damit verbundenen negativen Auswirkungen auf meinen weiteren beruflichen Werdegang veranlassen mich dazu, dass Prüfungsverfahren in Frage zu stellen und eine erneute Durchführung der Prüfung zu erwirken.

Zum Einen ist zu bemängeln, dass seitens der aufgabenstellenden Lehrkräfte zwei unterschiedliche Klausuren für die OSZ-eigenen Schüler und uns gestellt wurden.

Der Abschluss zum staatlich anerkannten Erzieher ist nach der Nichtschülerprüfung gleichwertig mit dem Abschluss nach einer dreijährigen Berufsausbildung. Eine gesonderte Prüfung für die NSP-Teilnehmer mit gleichem Ausbilungsziel erachte ich als ungerechtfertigt und sehe diese Verfahrensweise zu meiner Benachteiligung an, zu meiner Schädigung. Während der Prüfung wurde deutlich, dass die Schüler des OSZ bereits mit den Prüfungsinhalten vertraut waren. Die Prüfungsverantwortlichen, die gleichzeitig als Lehrkräfte der OSZ Schüler tätig sind, haben sich in jeglicher Hinsicht unverantwortlich und inakzeptabel verhalten.

Des Weiteren drängt sich mir die Frage auf, inwiefern das prüfungsdurchführende OSZ Teltow-Fläming mit der logistischen und inhaltlichen Prüfungsdurchführung vertraut war/ist. Laut Aussagen des bbw haben im Prüfungsjahr 2011 90% der Absolventen des Hauses ihre Prüfungen an anderen Oberstufenzentren bestanden.

Beim Unterrichten der Fachinhalte hat sich der Bildungsträger entsprechend der Fachschulverordnung Sozialwesen sehr eng an die Unterrichtsvorgaben des Landes Brandenburg gehalten. Bedauerlicher Weise wurden sämtliche Anfragen des Trägers, wie z.B. nach am OSZ verwendeter Fachliteratur, rechtzeitiger Bekanntgabe der Prüfungstermine oder Schwerpunktsetzungen nicht, ausweichend oder spätest möglich beantwortet.
Einzelne Äußerungen der prüfungsaufsichtsführenden Lehrkräfte während der Konsultationstermine deuten ebenfalls in diese Richtung. Unsere Begrüßungen wurden nicht beantwortet, Verabschiedungen „auf Wiedersehen bis zu den mündlichen Prüfungen“ mit „na, mal sehen…“ beantwortet.

In Zeiten, da pädagogische Fachkräfte dringend gebraucht werden, hat das OSZ nach meinem Eindruck bereits in den schriftlichen Prüfungen auf „Durchfallen“ geprüft.

Ich konnte in Erfahrung bringen, dass Teilnehmer der Nichtschülerprüfung, die nicht bestanden haben, ihre Prüfungen im August diesen Jahres wiederholen können. Wann wird uns diese Möglichkeit gegeben?

Ich hoffe auf eine baldige Antwort!

Antje Kotowski

+184

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Antwort
von der direktzu-Redaktion am 27. Juli 2012
direktzu-Redaktion

Sehr geehrte Frau Kotowski, liebe Nutzer,

dieser Beitrag wurde auch auf der direktzu®-Plattform von Frau Dr. Martina Münch (Ministerin für Bildung, Jugend und Sport) veröffentlicht. Eine Beantwortung ist dort bereits erfolgt. Aus diesem Grund ist eine erneute Antwort auf der Plattform von Ministerpräsident Matthias Platzeck nicht notwendig. Unter folgendem Link gelangen Sie zu der veröffentlichten Antwort: http://direktzu.de/muench/messages/nichtschuelerpruefung-....

Zur alternativen Beantwortung wurde das zu dem Zeitpunkt der Weiterleitung am 23.07.2012 nächstplatzierte Anliegen weitergeleitet.

Mit freundlichen Grüßen Ihr Redaktions-Team