Sehr geehrte Damen und Herren,

wie Sie sicher aus den Medien erfahren haben, werde ich am 28. August vom Amt des Ministerpräsidenten zurücktreten. Deshalb wird es mir künftig nicht mehr möglich sein, Ihre Fragen an dieser Stelle zu beantworten. Der Bürgerdialog über das Onlineportal direktzu.de hat in den zurückliegenden Jahren eine Vielzahl von Anliegen und Problemen von Ihnen, den Bürgerinnen und Bürgern, thematisiert. Ich habe mich über die anhaltende Resonanz sehr gefreut. Sie dokumentierte Ihr Interesse am Lebensumfeld, aber auch an politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Fragen. Das Portal war für mich wichtiger Anzeiger, welche Sorgen, Probleme oder Anliegen die Menschen im Land bewegen. Es bot die Möglichkeit, politische Bewertungen aus der brandenburgischen Bevölkerung ungefiltert und direkt zu erfahren. Und ebenso offen und geradeheraus habe ich mich stets um Antwort bemüht. Für mich war darüber hinaus entscheidend, dass das Voting-Verfahren den öffentlichen Diskurs bei uns im Land befördert. Fragesteller und auch ich wussten dadurch: Das interessiert Viele!

Ich bedanke mich bei Ihnen für Ihr Vertrauen und die vielen interessanten Fragen und Einschätzungen.

Herzlichst

Ihr

Matthias Platzeck

Archiviert
Autor Jacqueline Scheer am 20. Dezember 2010
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Sonstiges

Änderung der Buslinien aufgrund der Bombenproblematik

Sehr geehrter Herr Platzeck,

meine Tochter ist Schülerin an der Havelschule in Oranienburg. Bis zum Ende des letzten Schuljahres hielt der Bus direkt vor der Schule. Der Unterricht beginnt in der Havelschule um 07.30 Uhr, die Schüler müssen um diese Zeit also unterrichtsbereit an ihrem Platz sitzen. Laut Fahrplan fährt der Bus um 07.12 Uhr an der Haltestelle Südcenter ab, so dass er um 07.15 Uhr an der Zielhaltestelle Am Gericht ankommen sollte. Bei dieser Ankunftszeit des (Schul-)Busses, ist es schon bei pünktlichem Eintreffen nicht möglich, ein rechtzeitiges Erreichen der Schule sicher zustellen. Zudem musste ich verärgert feststellen, dass der Bus in den seltensten Fällen pünktlich an den jeweiligen Bushaltestellen ankommt. Seit Schuljahresbeginn kommt meine Tochter zusammen mit vielen anderen Schülern immer wieder zu spät zum Unterricht, wenn sie mit dem Bus fährt. Dieser Zustand ist aus meiner Sicht auf Dauer untragbar.

Ich bin mit dieser Situation sehr unzufrieden. Gerade in der dunklen Jahreszeit nutzt meine Tochter diese Busverbindung, um zur Schule zu kommen. In dieser Jahreszeit ist es auch für die Kinder am gefährlichsten im Straßenverkehr. Das war vor allem der Grund, aus dem wir die Schülerfahrkarte erworben haben. Beide Haltestellen befinden sich an einer viel befahrenen Hauptstraße. Der Weg zur Schule führt durch ein Wohngebiet, allerdings sind jetzt im Winter die Wege nur schlecht geräumt und es sind nicht in allen Bereichen Fußwege vorhanden. Die Straßen sind dort auch sehr stark befahren, da viele Eltern ihre Kinder, aufgrund der geänderten Linienführung, nun mit dem Auto zur Schule fahren. Dieser Umstand führt aufgrund des erhöhten Verkehrsaufkommens direkt vor der Schule zu einem weiteren Gefährdungspunkt für die Schulkinder.

Mit der Bomben-Problematik sind wir als Oranienburger durchaus vertraut und haben für die vielen Einschränkungen großes Verständnis. Allerdings habe ich kein Verständnis dafür, dass Buslinien Straßen nicht mehr befahren, in denen die Bombensuche bereits abgeschlossen ist (z.B. Badstraße) bzw. dass in, für den Schwerlastverkehr gesperrten, Straßen Tief-/ Bauarbeiten stattfinden, die ebenfalls zu sehr großen Erschütterungen führen (z.B. Baustelle in der Willy-Brandt-Straße). Auch in der Albert-Buchmann-Straße, in der sich die Havelschule befindet, werden seit einem Jahr fortlaufend die Häuser saniert. Im Rahmen dieser Bauarbeiten fahren auch LKW, Schwerlasttransporte und große Kräne in das Wohngebiet ein. Aber den Bussen ist das Befahren der Straße untersagt?!

Diese nicht nachvollziehbaren Einschränkungen gehen vor allem zu Lasten der Kinder und auch vieler älterer und gebrechlicher Mitmenschen, die in großer Zahl in dem betroffenen Wohngebiet leben (z.B. in seniorengerechten Wohneinrichtungen und Pflegeheimen). Für die erwähnten Personenkreise stellt der Wegfall der Buslinie, speziell in dieser Jahreszeit, ein großes Problem dar und birgt ein enormes Gefährdungspotential. Auch für Personen, die das Krankenhaus bzw. die angeschlossenen medizinischen Versorgungszentren oder Praxen erreichen müssen, sind durch die Verlagerung der Bushaltestellen viel weitere Wege entstanden, die gerade für körperlich beeinträchtigte Menschen und Kinder auf Dauer unzumutbar sind.

Wie auch der Presse zu entnehmen war, setzen sich sowohl der Direktor der Havelschule als auch unser Bürgermeister für ein Umdenken in dieser Angelegenheit ein. Auch von dort kam der Vorschlag, kleinere Busse einzusetzen.

Was spricht denn eigentlich dagegen, für die Linienbusse auf den gesperrten Straßen einfach kleinere Busse einzusetzen?! Was kann hier für die Bus-Nutzer - zu bestimmten Zeiten viele Schulkinder - getan werden?

Hier wird ein finanzpolitisches Tauziehen auf dem Rücken der „Kleinen“ ausgetragen. Bürgernahe Politik sieht in meinen Augen doch anders aus.

Bedauerlich ist auch, dass, zumindest für den Bürger nicht ersichtlich, keine Reaktionen auf Vorschläge, Interventionen etc. erkennbar sind.

In Erwartung einer aussagekräftigen Antwort und einem Einsatz für eine konstruktive und nutzerfreundliche Entscheidung

verbleibe ich
mit freundlichem Gruß

Jacqueline Scheer

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